München, 24.02.2011 – Marketagent.com hat im Rahmen einer aktuellen Studie 327 Marktforschungsauftraggeber aus der D-A-CH Region zum Zukunftspotenzial von Mobile Research befragt. Ergebnis: Laut Mobile Research Barometer hat sich die mobile MaFo zum aktuellen Zeitpunkt neben den klassischen Erhebungsmethoden noch nicht als gleichberechtigtes Tool etabliert, man geht aber mehrheitlich von einem Bedeutungszuwachs bis 2014 aus. Die Zukunft von Mobile Research sehen die Experten vor allem für kurzfristige Blitzumfragen via Apps oder via Aufruf eines Online-Fragebogens über mobile Endgeräte. Als Hauptgründe für die teilweise noch bestehenden Ressentiments gegen Mobile Research können vor allem der kostenverursachende Datentraffic, Limitationen durch das Handy-Display sowie die fehlende Homogenität der Handy-Browser identifiziert werden.
In Deutschland liegt die Handy-Verbreitung derzeit bei 132 Prozent (Quelle: eurostat). Gut verständlich, dass vor dem Hintergrund des kontinuierlichen Anstiegs der Mobilfunkpenetrationsrate das Thema der Marktforschung über mobile Endgeräte Kommunikations- und MaFo-Experten seit geraumer Zeit unter den Nägeln brennt.
Laut der Mobile Research Barometer-Studie von Marketagent.com hat sich die mobile Befragungsforschung mittels Handy, Smartphone oder PDA neben den klassischen Erhebungsmethoden zum aktuellen Zeitpunkt aber noch nicht als gleichberechtigtes Tool etabliert. Im Rahmen der Studie wurden 327 Marktforschungsauftraggeber aus der D-A-CH Region, davon 122 Betriebsmarktforscher, zu der aktuellen Bedeutung und dem Zukunftspotenzial von Mobile Research befragt. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass drei von fünf Experten die Methode heute noch nicht zum Standardrepertoire der Markt- und Meinungsforschung zählen (Bottom-2-Box-Wert: „nein, eher weniger“ + „nein, auf keinen Fall“: 60,6%). Betriebsmarktforscher sind hier mit 81,1 Prozent Verneinung noch skeptischer als die Gesamt-Gruppe der MaFo-Auftraggeber. Auch wird die gegenwärtige Bedeutung in der Institutspraxis von den Betriebsmarktforschern noch eher zurückhaltend beurteilt (Bottom-2-Box-Wert: „eher geringe Bedeutung“ + „überhaupt keine Bedeutung“: 83,6%). Derzeit wird der Anteil mobiler Befragungen im jeweiligen Heimatmarkt noch im einstelligen Bereich geschätzt (Deutschland: im Durchschnitt geschätzte 5,4%).
Als Hauptgründe für die teilweise noch bestehenden Vorbehalte gegen Mobile Research auf MaFo-Auftraggeber-Seite können vor allem der kostenverursachende Datentraffic für die Befragungs-Teilnehmer („sehr großer Nachteil“: 34,9%), die teilweise umständliche Dateneingabe am Handy-Display (34,9%) sowie die fehlende Homogenität der Handy-Browser (33,3%) identifiziert werden. Auch bestehende Unsicherheiten seitens der Umfrage-Teilnehmer über anfallende Nutzungskosten (29,4%) bereitet den Experten Kopfzerbrechen. Insgesamt äußern 35 Prozent der Marktforschungsauftraggeber im Rahmen der Umfrage methodische Bedenken in Bezug auf die mobile Forschung (Top-2-Box-Wert „sehr große Bedenken“ + „eher große Bedenken“: 34,6%), wobei sich der Skeptiker-Anteil unter den Betriebsmarktforschern mit 48,4 Prozent wiederum etwas höher beläuft als in der Gesamt-Gruppe der Befragten.
Und dennoch sind sich Marktforschungsauftraggeber und Kommunikationsexperten aus der D-A-CH Region einig, dass zukünftig Potenzial in der Befragung über mobile Endgeräte liegt: Laut Mobile Research Barometer gehen zwei von drei befragten Experten davon aus, dass die mobile Forschungsdisziplin in drei Jahren eine feste Säule im Erhebungsmix der quantitativen Marktforschung darstellen wird (bis 2014: 32,7%). Auch Betriebsmarktforscher prognostizieren einen ähnlichen Bedeutungszuwachs bis 2014 (30,3%). Die befragten Kommunikations- und Marktforschungsexperten schätzen, dass schon 2015 gut ein Viertel der Interviews im deutschsprachigen Raum via Mobile Research erhoben werden könnte, bis 2020 geht man von einem Wachstum von 500 Prozent gegenüber heute aus. Die Zukunft von Mobile Research sehen die Experten vor allem in der Befragung via Apps (45,0%) sowie via Aufruf eines Online-Fragebogens über mobile Endgeräte (37,6%). Kaum Durchsetzungspotenzial wird dagegen SMS- oder MMS-Befragungen attestiert. Dass sich diese durchsetzen werden, glauben nur 11 Prozent der Befragten.
Als Vorteile von Mobile Research gelten neben der guten Erreichbarkeit mobiler Zielgruppen („sehr großer Vorteil“: 42,8%) vor allem die Orts- und Zeitunabhängigkeit des Erhebungsmediums (50,5%) sowie die Möglichkeit für sehr kurzfristige Befragungen mit rascher Response (48,9%). Für komplexe Befragungsthemen sehen Experten aus heutiger Sicht aber noch wenig Durchsetzungspotenzial. So wird die maximal akzeptable Befragungslänge bei SMS-Befragungen auf durchschnittlich fünf Fragen und bei Befragungen über mobile Web-Anwendungen wie mobile Websites oder Apps auf durchschnittlich 10 Fragen geschätzt. Ideen, wie die Analyse von via Handy übermittelten Bildern oder Videos spielt zum aktuellen Zeitpunkt aus Sicht der Marktforschungsauftraggeber eine eher untergeordnete Rolle bei der mobilen Marktforschung (22,0%).
Weitere Informationen:
Marketagent.com Deutschland GmbH
Christian Jung
Grünbauerstr. 9
D-81479 München
c.jung@marketagent.com
tel.: +49 (0) 89 75 9000 63
fax.: +49 (0) 89 74 4953 29

Mobile Research Barometer – Marketagent.com präsentiert Studie zur mobilen Marktforschung
Markiert in: