Förderung der Online-Forschung: Aufruf für Anträge für 2023

Die Deutsche Gesellschaft für Online-Forschung e.V. (DGOF) fördert neben anderen Aktivitäten jährlich die Online-Forschung direkt durch eine Anschubfinanzierung für Forschungsprojekte. Dabei wird für das Jahr 2023 ein Fördertopf von 6.500 Euro zur Verfügung gestellt. Die Einreichfrist für Anträge endet für das Förderjahr 2023 am 30. Juni 2023.

Was kann gefördert werden?

Die Förderung der Online-Forschung erfolgt auf der Grundlage der Satzung der DGOF. Unter „Online-Forschung“ wird jedwede Forschung über untereinander vernetzte Computer, Rechner oder anderweitiger Endgeräte verstanden, die zusammen in verschiedenen Netzwerken, insbesondere dem Internet verbunden sind bzw. sich vernetzt haben. Internet und Neue Medien können dabei sowohl Forschungsgegenstand der Projekte als auch Instrument der Forschung sein, bspw. in sozialen Medien, Online-Umfrageforschung etc. Unterstützt werden innovative Projekte mit einem klaren inhaltlichen oder methodischen Fokus auf die Online-Forschung. Weitere thematische Anregungen für den Fokus der DGOF können auch auf der Website unserer Jahreskonferenz, der General Online Research gefunden werden. Insgesamt können sowohl empirische Forschungsvorhaben als auch andere Vorhaben oder Tätigkeiten, die die Ziele der DGOF verfolgen, gefördert werden.

Der DGOF Fördertopf dient der direkten Projektunterstützung für Forschungsvorhaben und kann daher Folgendes nicht unterstützen:

  • Zuschüsse für kommerzielle Projekte
  • Zuschüsse für Einzelpersonenförderungen wie bspw. Reisekosten und Spesen, Tagungsgebühren, Hardware zur privaten Nutzung, Mittel für Bewirtung, o.ä.
  • Druckkostenzuschüsse, Übersetzungsgebühren, Lektoratskosten oder andere Mittel für Publikationen (hier ist die DGOF bereits über andere Wege aktiv wie bspw. mit dem DGOF-Kompendium der Online-Forschung)

Wer kann gefördert werden?

Antragsberechtigt sind alle Forscher*innen, die selbst mindestens über einen Abschluss auf Diplom- bzw. Masterniveau verfügen. Hinsichtlich der Förderung von studentischen Abschlussarbeiten möchten wir auf den GOR Thesis Award im Rahmen der GOR verweisen.

Wie beantrage ich eine Förderung?

Stichtag für die Einreichung von Anträgen in der aktuellen Förderrunde ist der 30. Juni 2023. Aussagekräftige Unterlagen zum Zweck der Förderung müssen unter office@dgof.de mit dem Stichwort/Betreff „Antrag auf DGOF-Forschungsförderung“ eingereicht werden. Der Antrag ist in deutscher oder englischer Sprache verfasst und enthält (1) den Titel, (2) eine Kurzfassung/Abstract in englischer und deutscher Sprache sowie (3) eine Projektskizze (Kurzbeschreibung des Vorhabens) mit maximal 1.200 Wörtern (anonymisiert) mit Angaben zu den folgenden Punkten:

  • Relevanz, 
  • Forschungsfrage/-hypothese, 
  • Erhebungsmethodik, geplante Stichprobe etc.,
  • Datenauswertung, 
  • Statement zu Datenschutz & Forschungsethik,
  • Berücksichtigung von Open Science Standards und Bezug zur Nachhaltigkeit des Projektes, 
  • Kostenaufstellung (inkl. konkrete Verwendung der Mittel) und resultierende Gesamtsumme des Antrags.

Anträge, die die Grenze von 1.200 Wörtern überschreiten, werden ohne Begutachtung abgelehnt. In einem separaten Anschreiben werden Angaben zur Person des Antragstellers/der Antragstellerin (insbesondere zur Erfüllung der Fördervoraussetzungen) gemacht. Weitere Anhänge werden bei der Begutachtung nicht berücksichtigt. Bitte achten Sie bei Beantragung darauf, dass nur das Anschreiben Informationen zu den Antragstellern/Antragstellerinnen enthält und diese Informationen nicht in der Projektskizze zu finden sind, sodass eine anonyme Begutachtung möglich ist.

Höhe der Förderung

Im Jahr 2023 enthält der Fördertopf 6.500 Euro. Je nach Antragslage wird die Förderung auf verschiedene Projekte aufgeteilt (minimale Fördersumme ist 500 Euro). Diese Regelung soll es ermöglichen, möglichst viele Vorhaben zu fördern. Bei einem entsprechend positiven Jury-Votum wird mindestens ein Projekt eines DGOF-Mitglieds gefördert.

Bewilligung der Anträge und Entscheidungsverfahren

Jeder Antrag wird von einer Jury der DGOF beurteilt, diese setzt sich aus akademischen und angewandten Online-Forschern:innen zusammen. Die Mitglieder der Jury werden auf der DGOF Homepage bekannt gegeben. Alle Anträge werden zunächst durch die Geschäftsstelle der DGOF hinsichtlich der Einhaltung der oben genannten Kriterien geprüft. Die weitere Begutachtung durch die Jury erfolgt anonymisiert. Dabei werden insbesondere a) Relevanz des Projekts für die Online-Forschung (Wie sehr stimmt das Vorhaben mit den satzungsgemäßen Zielen der DGOF überein?) und b) die Qualität der eingereichten Projektskizze (Bewertung u. a. von Fragestellung, Methode, geplante Auswertung, Forschungsethik, Verständlichkeit der Skizze, Innovationscharakter und Erfolgsaussichten) als Auswahlkriterien herangezogen.

Die Jury entscheidet in Abstimmung mit dem Vorstand der DGOF über Förderung oder Nicht-Förderung von Anträgen. Nach der Antragstellung fällt die DGOF-Jury eine Entscheidung innerhalb von etwa 8 Wochen ab Einreichung. Die Mitteilung zur Entscheidung erfolgt schriftlich über die DGOF Geschäftsstelle. Im Falle einer Förderung ist ein formloser Verwendungsnachweis notwendig. Die DGOF darf in Absprache mit den Geförderten entsprechende Pressemitteilungen und Berichte auf der DGOF-Website erstellen. Bei Präsentationen und Publikationen von Ergebnissen setzen wir die Erwähnung der DGOF-Förderung („Das Forschungsprojekt wird durch die Deutsche Gesellschaft für Online-Forschung (DGOF) im Jahr xxx finanziell unterstützt.“) voraus. Insbesondere eine Präsentation der geförderten Ideen und erster Ergebnisse auf der General Online Research-Konferenz (GOR) wird sehr begrüßt (in diesem Fall entfällt der Verwendungsnachweis).

Jury-Mitglieder

  • Dr. Carina Cornesse (DIW Berlin), Jury-Vorsitzende
  • Lisa Dust (Facts and Stories GmbH)
  • Dr. Barbara Felderer (GESIS Leibniz Institut für Sozialwissenschaften)
  • Dr. Frederik Funke (LimeSurvey & datenmethoden.de)
  • Dr. Athanasios Mazarakis (Universität Kiel)
  • Dr. Felix Victor Münch (Leibniz-Institut für Medienforschung | HBI)
  • Manfred Niesel (Campus Media GmbH)
  • Yannick Rieder (Janssen-Cilag GmbH)
  • Prof. Dr. Bella Struminskaya (Universität Utrecht)
  • Prof. Anna-Sophie Ulfert-Blank (Eindhoven University of Technology)
  • Dr. Olaf Wenzel (Wenzel Marktforschung)

Kontakt

Bei Fragen wenden Sie sich bitte an das DGOF Office.

Bereits geförderte Projekte

2022:

„Selbstdarstellung in Online-Arbeitsmärkten“ von Lena Rudat (Universität Mannheim)

„Welchen Umfragen kann ich vertrauen? Ein Vignettenexperiment zur Wirkung von Informationen über Auswahlprozess und Erhebungsmodus auf das Vertrauen in Umfrageergebnissen“ von Dr. Sven Stadtmüller &  Dr. Henning Silber (beide GESIS – Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften)

„Why Won’t You Talk to Me? Reducing Bias and Improving Response Quality in Voice-Recording Surveys“ von Dr. Katharina Meitinger (Universität Utrecht)

„The More the Merrier? Gruppengröße und der Status von Onlinegruppen auf Reddit“ von Julia Kleinewiese & Jan Dillhöfer (Universität Mannheim)

2021:

„Eine experimentelle Überprüfung der Auswirkungen von Multiform-Designs auf
die Datenqualität in Online-Umfragen“ von Dr. Isabelle Schmidt und Dr. Clemens Lechner (beide GESIS – Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften)

„Social Media und Geschlecht: Eine Untersuchung geschlechterstereotyper Körperposen auf
Instagram mithilfe automatisierter Bildanalyse“ von Dorian Tsolak (Universität Bielefeld)

2019:

„Debunking von Gesundheitsmythen im Internet: Ein Experiment zur persuasiven Wirkung von OnlineKommunikation zum effektiven Widerlegen von Gesundheitsmythen“ von Dr. Sabrina Heike Kessler (Universität Zürich)

„Datenqualität in Ambulatory Assessment-Studien. Untersuchung des Einflusses der Fragebogenlänge und der Darbietungsform“ von Dr. Charlotte Ottenstein (Universität Koblenz-Landau)

2018:

„Coding in with the Crowd: Qualitätssicherung im Crowdworking-Codierprozess“ von Dr. Julia Niemann-Lenz und Anja Dittrich (beide Hochule für Musik, Theater und Medien Hannover)

„Mobilfunkstichproben zur Rekrutierung für Online-Befragungen“ von Hannah Bucher und Matthias Sand (beide GESIS – Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften)

„Unehrliches Verhalten in Online-Studien: Eine Anwendung des Benford‘schen Gesetzes“ von Daniel W. Heck (Universitäten Freiburg, Heidelberg, Koblenz-Landau, Mannheim) und Isabel Thielmann (Universität Koblenz-Landau)

2017:

„Process Data Matters – Konzeption und empirische Überprüfung prozessbasierter Gütekriterien für webbasierte Multi-Item-Skalen“ von Markus Hörmann (Technische Universität München)

„Speed-Dating 2.0: Welche Rückschlüsse erlauben Nickname und Sprachverwendung eines Chatpartners im Online-Dating?“ von Dr. Benjamin P. Lange, Maximilian von Andrian-Werburg, Dorothea Adler, Prof. Dr. Frank Schwab (alle Universität Würzburg) und PD Dr. Sascha Schwarz (Bergische Universität Wuppertal)

„Wie beeinflusst die Anzahl offener Nachfragen die Qualität der Antworten in kognitiven Online-Pretests? Eine Web-Probing Analyse“ von Dr. Cornelia Neuert (GESIS – Leibniz Institut für die Sozialwissenschaften)

„Soziales Vergleichsverhalten in sozialen Medien: Die Auswirkungen kognitiver Bewertungen auf das Wohlbefinden“ von Dr. Silvana Weber (Universität Würzburg)

„Vertrauen in Open Big Data-Projekte“ von Dr. Christian Wiencierz und Marco Lünich (beide Westfälische Wilhelms-Universität Münster)

2016:

„Farbeffekte auf das Antwortverhalten in Online-Surveys“ von Dr. Tobias Vogel (Universität Mannheim)

„Read it from my fingertips – Eine empirische Untersuchung zur Nutzung des Tippverhaltens für die Vorhersage der Antwortqualität und Motivation in Online-Befragungen“ von Markus Hörmann (Technische Universität München) (Poster GOR 17)

„Denken wir was unsere Facebook-Freunde denken? – Experiment zum Einfluss sozialer Beziehungen auf die Einstellung zu geteilten Medieninhalten auf der sozialen Netzwerkplattform Facebook“ von Doris Teutsch (Universität Hohenheim)

„Social Media-Nutzung über den weiblichen Menstruationszyklus – eine Proof of Concept-Studie zum Einsatz von Verhaltenstracking-Apps in der empirischen Sozialforschung“ von Dr. Christine Anderl (FernUniversität in Hagen)

„Suchst du noch oder liest du schon? Einflussfaktoren bei der Selektion und Rezeption von Online-Informationen – eine explorative Eyetracking-Studie“ von Nina Wicke und Prof. Dr. Monika Taddicken (beide Technische Universität Braunschweig)

2015:

„Leistungstests im Online-Kontext – User Experience und Testerleben“ von Anna-Sophie Ulfert & Michael Ott (beide Universität Gießen)

„Alter(n)sgerechte Gestaltung von Webseiten: Ein kognitionspsychologischer Ansatz“ von Prof. Dr. Beatrice G. Kuhlmann & Prof. Dr. Julia Krönung (beide Universität Mannheim)

„‘Ganz oder gar nicht! Wahrheit oder Pflicht?‘ – Was bewirkt die Forced Answering-Option wirklich bei den Respondenten von Onlineumfragen?“ von Jean Philippe Pierre Décieux (Université du Luxembourg); Alexandra Mergener (Bundes-institut für Berufsbildung und Universität Trier); Philipp Sischka (Université du Luxembourg)

2014:
„Alles nur ge-Cloud? Eine empirische Untersuchung von Nutzungsdeterminanten Cloud-
basierter Speicherdienste“ von Heiko Moryson (Co-Autor Dr. Guido Möser)

„Privatheitsmanagement im Social Web – Die Wahrnehmung situativer Privatheit und ihr Einfluss auf Selbstoffenbarung in sozialen Medien“ von Philipp Masur

„Inwiefern beeinflusst Aktualität die Wahrnehmung von Webseiten in Suchmaschinen?“ von Tobias Looschelders

2013:
„‚To force or not to force. That is the question!‘ – Die Auswirkungen des Einsatzes von Forced-Response-Fragen auf die Befragungsergebnisse“ von Jean Philippe Décieux (Université du Luxembourg), Alexandra Mergener (Universität Trier) und Philipp Sischka (Universität Trier)

„Onlineforschungsethik – eine explorative Befragung zu den ethischen Implikationen onlinebasierter Forschung im deutschsprachigen Raum“ von Nele Heise & Dr. Jan-Hinrik Schmidt (Hans-Bredow-Institut Hamburg)

„Einfluss der Skalenrichtung auf das Antwortverhalten in Web- und mobilen Webbefragungen“ von Dr. Florian Keusch (University of Michigan)

„Nutzerseitige Paradaten zur Messung von Einstellungsambivalenz in Online-Umfragen“ von Sabine Sattelberger (Universität Mainz/Statistisches Bundesamt)

„Total Digital? Muster individueller politischer Kommunikation von jungen Erwachsenen in Deutschland“ von Jan-Erik Wiederholz (Universität Düsseldorf)

International Journal of Internet Science (IJIS)

WEB DATA Journal

2012:

International Journal of Internet Science (IJIS)