Umfrage zu Wohlfühlfaktoren am Wohnort zeigt: die meisten Deutschen fühlen sich sehr wohl
Am 16. Juni 2012 findet der zweite bundesweite Tag der Marktforschung statt. Nach der erfolgreichen Premiere im vergangenen Jahr präsentiert sich die Branche erneut der Bevölkerung. An 18 Standorten beteiligen sich 49 Institute, Marktforschung nutzende Unternehmen sowie Fachhoch- und Berufsschulen. Neu in diesem Jahr: Im Mittelpunkt des Tages der Marktforschung steht eine Umfrage zu den Wohlfühlfaktoren des Wohnortes: 10.558 Personen ab 14 Jahre wurden bevölkerungsrepräsentativ bundesweit und in 16 Städten computergestützt telefonisch befragt. Das Ergebnis: Deutschland ist ein „Wohlfühlland“. Zugleich zeigt die Umfrage: Markt- und Sozialforschung nutzt allen, weil sie Stärken und Schwächen aufzeigt und Handlungsgrundlagen für Entscheidungen bietet.
Den konkreten Nutzen von Marktforschung, die Methoden der Erhebung, Unterscheidungskriterien zwischen seriösen Umfragen der Markt- und Sozialforschung und Verkaufsaktionen mit Scheinumfragen, die Gewährleistung des Datenschutzes – diese Themen werden auch 2012 wieder Gegenstand des Tages der Marktforschung sein. Lebendige Einblicke können Bürgerinnen und Bürger bei öffentlichen Veranstaltungen wie in Köln, Magdeburg, Nürnberg und Weimar gewinnen und dort auch ihre Fragen stellen.
Im Vorfeld des Tages der Marktforschung haben die Marktforscher die Bevölkerung befragt, wie wohl sie sich an ihrem Wohnort fühlen und welche (Nicht-)Wohlfühlfaktoren dafür entscheidend sind.
Das „Wohn-Wohlgefühl“ in Deutschland ist hoch: Bundesweit fühlen sich gut zwei Drittel der Bevölkerung (68 Prozent) sehr wohl an ihrem Wohnort, mehr als ein Viertel (28 Prozent) fühlt sich eher wohl. Nur jeder 25. fühlt sich eher nicht (3 Prozent) bzw. gar nicht (1 Prozent) wohl.
Im Städtevergleich sind es die Menschen in Münster, Hamburg und Leipzig, die sich besonders wohl fühlen; hier geben (gut) drei Viertel der Bevölkerung an, sich sehr wohl zu fühlen. Am Ende des Städterankings stehen Frankfurt, Wiesbaden und Köln: hier fühlen sich weniger als 60 Prozent sehr wohl, aber immer noch mehr als die Hälfte der Bevölkerung.

Betrachtet man den „Wohlfühlwert“ der Städte in verschiedenen Altersgruppen, dann stellt sich das Ranking jeweils anders dar. Die „Wohlfühlstädte der Jungen“ sind Münster, Leipzig und Mannheim; hier sagen gut bzw. knapp drei Viertel der 14- bis 29-Jährigen, dass sie sich sehr wohl fühlen. Dagegen ist es in Frankfurt, Wiesbaden und Bielefeld die Hälfte bzw. weniger als die Hälfte, die angeben, sich sehr wohl zu fühlen. Die „Wohlfühlstädte der etablierten Jahrgänge“ sind Münster, Osnabrück und Magdeburg – gut drei Viertel der 30- bis 59-Jährigen fühlen sich hier sehr wohl. Berlin, Frankfurt und Köln belegen in diesem Vergleich die letzten Plätze; jeweils gut die Hälfte dieser Altersgruppe fühlt sich sehr wohl.„Wohlfühlstädte der 60+-Jahrgänge“ sind Hamburg, Mannheim und Münster. Mehr als acht von zehn Befragten fühlen sich in diesen Städten jeweils sehr wohl. Schlusslichter des Rankings sind hier Bielefeld, Frankfurt, Köln und Wiesbaden mit jeweils weniger als sieben von zehn Befragten ab 60, die sich sehr wohl fühlen. Aber auch das sind noch hohe „Wohlfühlwerte“.
Ein Vergleich zwischen Jung und Alt innerhalb der einzelnen Städte zeigt, dass die 14- bis 29-Jährigen in Leipzig, Berlin, Münster und Köln sich (fast) ebenso wohl fühlen wie die ab 60-Jährigen. Dagegen fühlen sich in Hamburg, Osnabrück und Bielefeld ältere Menschen deutlich wohler als jüngere. Jüngere wünschen sich in Osnabrück und Bielefeld, dass mehr los sein sollte, in Hamburg sind es gerade die Jungen, die sich besseres Wetter wünschen; das schlechte Wetter beeinträchtigt ihr „Wohn-Wohlgefühl“.
Generell sind Wohlfühlfaktoren vor allem die (Wohn-)Lage, aber auch das persönliche Umfeld und die Heimatverbundenheit, ferner die Infrastruktur des Wohnortes.
In der bundesweiten Umfrage wird die Lage als Wohlfühlfaktor No. 1 genannt, das heißt, die Hälfte der Befragten, die sich am Wohnort wohlfühlen, begründet dies mit verschiedenen Aspekten der Lage, insbesondere mit „viel Grün, viel Natur“ und „Ruhe“, aber zum Teil auch mit „zentrale Lage“.
Ein Fünftel nennt Familie/Freunde/Nachbarn als Wohlfühlfaktor; damit ist das persönliche Umfeld der Wohlfühlfaktor No. 2. Nur knapp dahinter liegt Wohlfühlfaktor No. 3: Auch etwa ein Fünftel gibt an, dass der Wohnort=Heimat ist, das heißt, hier wurde man geboren oder ist seit Langem „zuhause“. Für etwa jeden achten Befragten hängt das „Wohn-Wohlgefühl“ entscheidend von der Infrastruktur, dem Wohlfühlfaktor No. 4 ab; als Einzelaspekte werden hier „gute Verkehrsverbindungen“, „gute Einkaufs-möglichkeiten“ oder „ein vielfältiges kulturelles Angebot“ genannt.
Im Städtevergleich zeigt sich, dass diejenigen, die sich (sehr oder eher) wohl fühlen an ihrem Wohnort, besonders häufig die Lage als Begründung dafür angeben, insbesondere in Münster (75 Prozent), Wiesbaden (69 Prozent) und Bonn (66 Prozent). Familie/Freunde/Nachbarn sind am häufigsten in Münster (29 Prozent), Mannheim (24 Prozent) und Frankfurt (23 Prozent) die Ursache des Wohlfühlens. In Magdeburg (43 Prozent), Leipzig (29 Prozent) und München (27 Prozent) spielt das Heimatgefühl im Städtevergleich die größte Rolle für das Wohlgefühl am Wohnort.
Die gute Infrastruktur in unterschiedlichen Aspekten bedingt am ehesten in Frankfurt (32 Prozent) sowie in Fürth, Münster, Nürnberg und Wiesbaden (jeweils 21 Prozent) ein positives Lebensgefühl.
Eher nicht bzw. gar nicht wohl fühlen sich bundesweit 4 Prozent, in den 16 Städten zwischen 1 und 7 Prozent der Bevölkerung: 1 Prozent ist es in Mannheim, mit 2 Prozent fast ebenso wenige sind es in Bonn, Fürth und Münster, 7 Prozent sind es in Frankfurt und Wiesbaden.
Die häufigsten Gründe, sich am Wohnort nicht wohl zu fühlen sind Aspekte der (Wohn-)Lage, insbesondere Lärm und ein nicht passendes soziales Umfeld bzw. fehlende „gute Nachbarn“.
Die Initiative Markt- und Sozialforschung e.V. (IMSF) will die Öffentlichkeit über Markt- und Sozialforschung und deren Unterschied zu Werbung und Verkauf informieren. Weitere Aufgaben sind, die Garantie von Anonymität und Datenschutz zu betonen und den Nutzen von Markt- und Sozialforschung für die Gesellschaft zu verdeutlichen.
Träger der Initiative sind die Branchenverbände der Markt- und Sozialforschung: ADM Arbeitskreis Deutscher Markt- und Sozialforschungsinstitute e.V. Arbeitsgemeinschaft Sozialwissenschaftlicher Institute e.V. (ASI) BVM Berufsverband Deutscher Markt- und Sozialforscher e.V. Deutsche Gesellschaft für Online-Forschung e.V. (DGOF)
Näheres zum Tag der Marktforschung, zur aktuellen Umfrage und zur IMSF unter
www.deutsche-marktforscher.de

16. Juni 2012 – Tag der Marktforschung
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