Das Hamburger Marktforschungsinstitut SPLENDID RESEARCH hat im November 2017 im Rahmen einer repräsentativen Umfrage 1.024 Deutsche zwischen 18 und 69 Jahren online zum Thema Gesellschaftsspiele befragt. Untersucht wurde, wie häufig und mit wem gespielt wird sowie wie bekannt und beliebt verschiedene Spiele sind. Zudem wurde erhoben, welche Verlage bekannt sind und wieviel die Deutschen für Spiele ausgeben.
Deutschland gilt als das Land der Gesellschaftsspiele. Zu Recht, wie die aktuelle Studie von SPLENDID RESEARCH zeigt, denn 29 Prozent der Deutschen greifen häufig zu Brett oder Karten, weitere 33 Prozent tun dies zumindest gelegentlich. Vor allem Eltern setzen sich regelmäßig mit ihren Kindern zusammen, um Figuren zu verschieben oder Karten abzulegen: 40 Prozent spielen mehrmals im Monat, während es bei den restlichen Erwachsenen nur 25 Prozent sind. Am meisten zocken die 30- bis 39-Jährigen, aber selbst bei den 60- bis 69-Jährigen spielt immer noch jeder Fünfte häufig.
Dabei spielen sie vor allem Altbekanntes. 88 Prozent kennen Mensch ärgere Dich nicht, 87 Prozent haben Monopoly-Erfahrung. Ebenfalls hoch im Kurs stehen Uno, Kniffel und Rommé. Monopoly erreicht folgerichtig auch Platz eins im Beliebtheitsranking. Mit den Siedlern von Catan ist das jüngste Spiel, das es in die Top 15 der Lieblingsspiele schafft, immerhin auch schon 22 Jahre alt. Andere jüngere Spiele werden wesentlich seltener gespielt. Am meisten Anhänger hat noch Carcassonne, das fast jeder zehnte Spielinteressierte schon einmal ausprobiert hat, gefolgt vom Kartenspiel Yu-Gi-Oh und dem Legespaß Ubongo.
Eigentlich hätten die neuen Spiele gute Chancen, sich gegen die oft stark auf Zufall basierenden Klassiker durchzusetzen, denn die meisten Deutschen testen beim Spielen am liebsten ihr Wissen und ihren Verstand. Mehr als jeder Zweite hat Spaß an Quiz- und Wissensspielen. Platz zwei erreichen Logikspiele mit 47 Prozent, auf Platz drei landen die Strategie- und Aufbauspiele, die immerhin noch 38 Prozent mögen. Das Problem neuerer Spiele ist ihr geringer Bekanntheitsgrad, der im Durchschnitt nur fünf Prozent beträgt. Auch das Gütesiegel „Spiel des Jahres“, das Spielspaß auszeichnet und so zum Kauf von bisher unbekannten Spielen anregen soll, ändert daran wenig. Zwar kennen 69 Prozent der Deutschen den Preis, aber dafür nur selten die Preisträger. So ist zum Beispiel Colt Express, das Spiel des Jahres 2015, lediglich einem Prozent der Bevölkerung bekannt.
Selbstverständlich kommen beim Spielen in Gesellschaft auch die Emotionen nicht zu kurz. 39 Prozent der Deutschen geben zu, dass sie sich schon einmal so sehr über ein Spiel geärgert haben, dass sie dieses abgebrochen haben. Erstaunlich ist, dass dieses Verhalten entweder mit jeder Generation stark zunimmt oder mit steigendem Alter verdrängt wird: 59 Prozent der 15- bis 29-Jährigen, aber nur 26 Prozent der 60- bis 69-Jährigen bekennen sich dazu, schon einmal ein schlechter Verlierer gewesen zu sein.
Die vollständige Studie gibt es kostenlos unter www.splendid-research.com/studie-gesellschaftsspiele
Studie: Deutschland spielt Gesellschaftsspiele – allerdings immer dieselben