München, 24. August 2011 – Bereits zum vierten Mal befragte Marketagent.com, im Juli 2011 im Rahmen des Digital Research Barometers über 200 Marktforschungs-Auftraggeber in Deutschland und Österreich zu den aktuellen Entwicklungen in der Branche. Die Studienergebnisse belegen den weiterhin zunehmenden Bedeutungsanstieg der Erhebung über das World Wide Web sowie die stetig zunehmenden Bedenken von Auftraggebern gegenüber telefonischen Erhebungen.
Den aktuellsten Zahlen des ADM (Arbeitskreis Deutscher Markt- und Sozialforschungs-institute e.V.) zufolge, wurden im Jahr 2010 in Deutschland erstmals mehr Online-Interviews durchgeführt, als mit jeder anderen Erhebungsmethode. Mit 38% Marktforschungsbefragungen im Internet lag die Methodik damit erstmals auch vor der telefonischen Befragung (35%). Und dieser Trend wird sich nach Ansicht der im aktuellen Digital Research Barometer befragten Experten auch in Zukunft fortsetzen: 38,6% aller Befragten denken, dass Erhebungen per CAWI (Computer Assisted Web Inteview) weiter stark an Bedeutung gewinnen werden. Für die quantitative Marktforschung insgesamt sind dieser Meinung etwas mehr als zwölf von 100 Befragten (12,3%).
Die Gründe für den Bedeutungszuwachs von „online“ liegen nach Ansicht der Experten insbesondere in der hohen Geschwindigkeit der Methode: Mehr als zwei Drittel (67,1%) sehen kurze Projektlaufzeiten und eine rasch abgewickelte Feldarbeit als sehr großen Vorteil, niedrige Projektkosten sind für gut die Hälfte (54,8%) die große Stärke der Erhebung via Mausklick. Und für immerhin 47,4% der hier Befragten ist die Möglichkeit Multimedia-Elemente in Fragebögen integrieren zu können eines der schlagenden Argumente für die Online-Marktforschung.
Für welche speziellen Einsatzbereiche sich Online Research besonders eignet, wollten die Forscher von Marketagent.com ebenfalls von den Teilnehmern wissen: Ganz oben stehen hier Mitarbeiter- bzw. Kundenbefragungen (78,1% bzw. 68,0%) sowie die Tests von Logos (68,4%), Slogans/Claims (66,7%), Namen (58,3%) und Werbemitteln (55,7% bei Pretesting, 46,1% bei Posttests). Bei Trackingstudien sehen genau 57 von 100 Befragten die Online-Methode als besonders passend an. „Die Nutzung von Online Access Panels mit entsprechender Qualität ist bei den meisten hier präferierten Einsatzgebieten ein unabdingbarer Bestandteil der Marktforschung im Web“, kommentiert Christian Jung, Sales Director von Marketagent.com Deutschland diese Ergebnisse.
Anfangs noch belächelt oder gar kritisch beäugt, ist es heute einer eher kleinen Minderheit vorbehalten, methodische Bedenken in Bezug auf die Online-Marktforschung zu äußern: So haben nur 13 von 100 Befragten (12,9%) solche Sorgen, dagegen hat mehr als die Hälfte (51,1%) eher keine oder überhaupt keine methodischen Bedenken beim Einsatz von Online Research.
Ganz anders sehen hingegen die Ergebnisse bei der Frage nach der Einschätzung der Qualität telefonisch erhobener Stichproben aus: Aufgrund des laufend voranschreitenden Festnetzrückgangs blicken im Digital Research Barometer 2011 fast zwei Drittel (63,7%) aller Befragten mit Sorge auf die Qualität telefonischer Befragungen. Verglichen mit den vorangegangenen Wellen der Branchenbefragung von Marketagent.com ist die Gruppe der CATI-Skeptiker damit heute größer denn je. Im Januar 2007 äußerte sich „nur“ die Hälfte der Interviewten (50,4%) entsprechend.
Die zunehmenden Sorgen von Marktforschungsauftraggebern beim Gedanken an CATI hat natürlich ihren Grund: Zwischen 2007 und 2010 ist laut Jahresbericht 2010 der Bundesnetzagentur die Anzahl der ISDN -Netzanschlüsse in Deutschland um 16,2% von 37 auf 31 Millionen zurückgegangen. Potenzielle Befragungsteilnehmer sind per Telefon immer schwerer zu erreichen. Parallel zu dieser Entwicklung ist die Anzahl der Internet-Gemeinde laut aktueller ARD/ZDF-Online-Studie im gleichen Zeitraum um fast elf Millionen auf heute 73,3 Millionen Internet-Nutzer gestiegen. Klare Argumente für die Online-Marktforschung.
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