Die repräsentative Studie des Marktforschungsinstituts SPLENDID RESEARCH GmbH beschäftigt sich mit dem Thema Gaming und geht den Fragen nach, ob und auf welchen Endgeräten die Bundesbürger Computerspiele spielen und wie oft sie dies tun. Des Weiteren beantwortet sie die Fragen nach den Lieblingsspielen deutscher Gamer und wie diese zu so genannten, teilweise umstrittenen, Microtransactions stehen. Dazu haben sich im Juni und August 2018 insgesamt 2.024 Deutsche im Alter von 15 bis 69 Jahren online geäußert.
Die LAN-Party-Helden der 90er verlieren ihren Platz im Highscore – an weibliche Mobile-Gamer. Vier von zehn Frauen spielen mehrmals pro Woche oder sogar täglich Spiele auf ihrem Handy, bei den Männern ist es nur jeder Dritte. Tastatur und Controller sind zwar noch häufiger in männlicher Hand (32 Prozent, respektive 21 Prozent der Herren zocken damit regelmäßig), aber auch hier wackelt die Dominanz: 22 Prozent der Frauen spielen regelmäßig am Computer, 12 Prozent an der Konsole.
Smartphone ist der neue Gameboy!
Das Mobile Gaming ist offenkundig auf dem Vormarsch – 65 Prozent der 15- bis 19-Jährigen spielen regelmäßig auf dem Smartphone, erst ab dem Alter von 40 Jahren zockt weniger als die Hälfte mobil. Der Computer wird von allen Generationen genutzt, sogar 26 Prozent der 60- bis 69-Jährigen spielen regelmäßig an Desk- oder Laptop. Auf der Konsole geht es erst mit dem Auszug von zu Hause und dem eigenen Gehalt richtig los: hier zockt fast jeder Dritte 20- bis 29-Jährige sowie jeder Vierte 30- bis 39-Jährige regelmäßig.
Aus diesen Gründen spielen Gamer Videospiele
Das neue Kino oder nur mal kurz die Welt retten? Wie bei einem guten Film genießen Gamer die Geschichten der Spiele (43 Prozent) und die Schönheit von Bild und Ton (43 Prozent). Zudem kommt aber auch noch die Möglichkeit, in eine andere Welt zu fliehen (37 Prozent) und diese dann für sich zu entdecken (30 Prozent). Wer sich schon mal gefragt hat, warum manche Menschen immer und immer wieder die gleichen Level durchspielen, erhält ebenfalls eine Antwort: 36 Prozent der Gamer können bei sich wiederholenden Aufgaben gut abschalten.
Lieblingsspiele aller Zeiten: Das sind Deutschlands Top 3
Diese Spiele lassen Gamer-Herzen höherschlagen: Auf Platz eins liegt die FIFA Serie – kein anderes Spiel nennen Gamer so häufig (sieben Prozent), fragt man sie nach ihrem Favoriten aller Zeiten. Auf Platz zwei knapp dahinter liegt der Klassiker Super Mario, gleichauf übrigens mit The Sims. In die Reihen der beliebten Spiele fügen sich aber auch noch viele weitere ein: „Insgesamt ist das Ergebnis sehr divers“, fasst Studienleiter Kolja Turkiewicz zusammen, denn „die Befragten haben über 100 unterschiedliche Games genannt.“
Top 10: Diese Genres sind unter Gamern extrem beliebt
Am liebsten mögen Gamer Geschicklichkeitsspiele – 35 Prozent geben dies als ihr Lieblingsgenre an. Ebenso viele sprechen sich für Puzzlespiele aus. So genannte Jump ’n‘ Runs (27 Prozent) schaffen es auf den dritten Platz. Auffallend hierbei ist der große Unterschied zwischen Männern und Frauen: Männer daddeln lieber Sportspiele und Shooter, sind aber zumeist für ein recht großes Spektrum an Spielen offen. Frauen spielen hauptsächlich Puzzlespiele und Jump ’n‘ Runs.
Microtransactions als Fass ohne Boden?
Geld verdienen viele Spielefirmen auch über die Freischaltung zusätzlicher Spielinhalte gegen Bezahlung, so genannte Microtransactions. Das Modell ist vor allem für die oftmals kostenlosen Mobile Games relevant, auch wenn bisher lediglich 28 Prozent der Smartphonespieler schon einmal so ein Angebot genutzt haben. Am weitesten verbreitet ist seine Nutzung unter Konsolenspieler – hier haben 42 Prozent schon mal für zusätzliche Inhalte bezahlt.
Microtransactions sind rechtlich nicht unproblematisch. Lootboxes – Kisten mit zufälligen Gegenständen, die die Spieler besser machen, wurden in Belgien und den Niederlanden als illegales Glücksspiel verboten. Des weiteren gibt mit den so genannten Season Passes Abo-Modelle für Spielerweiterungen, bei denen oft nicht klar ist, wie viele und ob überhaupt Erweiterungen kommen.
Die vollständige Studie gibt es kostenlos unter www.splendid-research.com/studie-gaming