Berlin, 20. Juni 2025 – Heute vor 70 Jahren wurde der ADM Arbeitskreis Deutscher Markt- und Sozialforschungsinstitute e. V. gegründet – ein guter Moment, die Entwicklung der Markt- und Sozialforschung in Deutschland zu würdigen und zugleich auf Perspektiven für die Zukunft zu blicken.

20. Juni 1955, Würzburg. Deutschland steht zehn Jahre nach Kriegsende vor einem tiefgreifenden gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Wandel. Auch die Marktforschung entwickelt sich zur Schlüsseldisziplin – methodisch, normativ und wirtschaftlich. In diesem Klima des Neuanfangs schließen sich 13 Institute zum „Arbeitskreis für betriebswirtschaftliche Markt- und Absatzforschung e. V.“ zusammen – dem heutigen ADM Arbeitskreis Deutscher Markt- und Sozialforschungsinstitute e. V.

Das ist die Geburtsstunde eines Verbandes, der bis heute Maßstäbe setzt: in der Qualitätssicherung, in der Weiterentwicklung der Methoden und in der Verantwortung gegenüber Gesellschaft, Politik und Wirtschaft.

Werte mit Bestand: Qualität, Transparenz, Verantwortung
Seit seiner Gründung verfolgt der ADM ein zentrales Ziel: die Sicherung und Weiterentwicklung qualitativ hochwertiger Markt- und Sozialforschung. Die frühe Entscheidung, ausschließlich Institute und keine Einzelpersonen aufzunehmen, zeigte bereits 1955: Es soll um professionelle Strukturen gehen, nicht um individuelle Interessen.

In den Jahrzehnten danach wird der ADM zum Motor regulatorischer und methodischer Standards: Die Entwicklung und Fortschreibung der Richtlinien und Branchenstandards, die Mitwirkung an den Demographischen Standards gemeinsam mit dem Statistischen Bundesamt, sowie die kontinuierliche Einbettung des ICC/ESOMAR-Kodex in die Berufspraxis der Mitgliedsinstitute.

Heute bildet dieses Regelwerk den ethischen und professionellen Kern der Branche in Deutschland und ist europaweit Vorbild.

70 Jahre und kein bisschen müde: Der ADM als Triebfeder des Wandels
Ob neue Befragungsformen, Datenschutzanforderungen oder der Umgang mit algorithmischen Entscheidungen: Der ADM ist nicht nur Hüter der Forschungsethik, sondern auch aktiver Gestalter des Fortschritts.

Beispielhaft dafür steht die 2019 eingeführte TransparenzStandards-Initiative: Studienanbieter legen hier bereits in der Angebotsphase standardisiert offen, welche Qualitätskriterien und Methoden sie anwenden – von der Stichprobengenerierung bis zur Datenaufbereitung. Damit können Auftraggebende verschiedene Angebote transparent miteinander vergleichen und die Qualität dessen, was sie geboten bekommen, leichter einschätzen.

2023 ergänzen die zusammen mit den anderen Markt- und Sozialforschungsverbänden über-arbeiteten „Standards zur Qualitätssicherung in der Markt- und Sozialforschung“ dieses En-gagement: Sie gelten für alle Phasen von Projekten und setzen ein starkes Signal für Verlässlichkeit in datengetriebenen Zeiten.

Künstliche Intelligenz und automatisierte Analysen stellen die Branche vor große Herausfor-derungen. Der ADM versteht sich hier als strukturierende Kraft. Der Verband fördert methodische Innovationen, führt Diskurse über deren Qualität mit Öffentlichkeit, Politik und Wissenschaft und formuliert klare ethische und methodische Leitplanken im Umgang mit KI, Big Data und algorithmischen Auswertungsprozessen. So bleibt die Forschung wissenschaftlich fundiert, nachvollziehbar und vertrauenswürdig.

Ein Verband mit Verantwortung – für heute und morgen
Im Jahr 2025 vereint der ADM 82 Unternehmen, die gemeinsam über 80 Prozent des Branchenumsatzes erwirtschaften. Unter dem Vorsitz von Bernd Wachter, gemeinsam mit Sebastian Götte und Dr. Roland Abold als Stellvertreter sowie mit Bettina Klumpe als Geschäftsführerin, verfolgt der Verband eine klare Agenda:

• Stärkung von Qualität und Transparenz,
• Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses,
• kritische Förderung von Digitalisierung und KI,
• Verankerung ethischer Prinzipien auch unter neuen technologischen Bedingungen.

Seit 2024 ergänzt ein weiteres zentrales Anliegen die Arbeit des ADM: das nachhaltige Wirt-schaften. Der neu eingeführte ADM-Nachhaltigkeitskodex bietet Mitgliedsinstituten einen Rahmen, um ihre Verantwortung gegenüber Umwelt, Gesellschaft und Mitarbeitenden umzusetzen. Im Fokus stehen dabei auch Diversität, Gleichberechtigung und Inklusion – nicht nur in der eigenen Organisation, sondern auch in der Art, wie Forschung geplant, erhoben und interpretiert wird. Damit bekennt sich die Branche nicht nur zur methodischen, sondern auch zur gesellschaftlichen Relevanz ihrer Arbeit.

Vom Sommer 1955 bis zur digitalen Zukunft
Sommer 1955 in Würzburg. Ein kleiner Kreis visionärer Köpfe setzt auf methodische Präzision, Unabhängigkeit und gemeinsame Verantwortung. 70 Jahre später ist aus dieser Idee ein Verband geworden, der als Triebfeder für Qualität und Innovation die Branche nachhaltig prägt – mit klarer Haltung für Transparenz, Teilhabe und Verantwortung. Auch im digitalen Zeitalter bleibt der ADM sich treu und ist zugleich offen für alles, was die Branche noch bewegen wird.

ADM Arbeitskreis Deutscher Markt- und Sozialforschungsinstitute e.V.

– Der Wirtschaftsverband –
Französische Straße 8

10117 Berlin

T +49 30 206 16 38-0

F +49 30 206 16 38-29

Von Aufbruch und Qualitätsversprechen der ADM wird 70!